Krümmerwandbaude
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Die Krümmerbaude oder auch Krümmerwandbaude war ein Gasthaus in der Dürrkamnitzschlucht, die rechtselbisch oberhalb von [[Herrnskretschen]] nach [[Arnsdorf (Tetschen)]] und [[Elbleiten]] zieht. | Die Krümmerbaude oder auch Krümmerwandbaude war ein Gasthaus in der Dürrkamnitzschlucht, die rechtselbisch oberhalb von [[Herrnskretschen]] nach [[Arnsdorf (Tetschen)]] und [[Elbleiten]] zieht. | ||
− | An der Stelle der Baude wurde 1848 eine Mühle errichtet, die den Namen Grimmermühle trug. Ein Mühlteich erhöhte die Betriebszeiten in dem ausgeprägten Trockental, das nur nach längeren Regenfällen Wasser führte. Das eigentliche Gasthaus Krümmerbaude, benannt nach der direkt darüber aufragenden Felswand, die ihren Namen wiederum von der ehemaligen Mühle bekommen haben mag, wurde 1928/1929 erbaut. Den Bauort wählten der Malermeister Franz Stelzig und sein Geselle Emil Scheller wegen der Wanderwegverläufe, die sonst die Touristen an Arnsdorf vorbei zum Belvedere und zum Rosenberg leiteten. Zudem gab es in Arnsdorf selber schon 6 Gasthäuser. Nach schwierigen Verhandlungen, vor allem wegen des Nachweises über sauberes Wasser bekam Stelzig die begehrte Schankkonzession und die Baude konnte am Freitag vor Pfingsten, den 14.6.1929, eröffnet werden. 1933 konnten die Räumlichkeiten auf 24 qm erweitert werden. Ob der schattigen Lage der Baude war in der Regel ab 14:00 Uhr Beleuchtung mittels | + | An der Stelle der Baude wurde 1848 eine Mühle errichtet, die den Namen Grimmermühle trug. Ein Mühlteich erhöhte die Betriebszeiten in dem ausgeprägten Trockental, das nur nach längeren Regenfällen Wasser führte. Das eigentliche Gasthaus Krümmerbaude, benannt nach der direkt darüber aufragenden Felswand, die ihren Namen wiederum von der ehemaligen Mühle bekommen haben mag, wurde 1928/1929 erbaut. Den Bauort wählten der Malermeister Franz Stelzig und sein Geselle Emil Scheller wegen der Wanderwegverläufe, die sonst die Touristen an Arnsdorf vorbei zum Belvedere und zum Rosenberg leiteten. Zudem gab es in Arnsdorf selber schon 6 Gasthäuser. Nach schwierigen Verhandlungen, vor allem wegen des Nachweises über sauberes Wasser bekam Stelzig die begehrte Schankkonzession und die Baude konnte am Freitag vor Pfingsten, den 14.6.1929, eröffnet werden. 1933 konnten die Räumlichkeiten auf 24 qm erweitert werden. Ob der schattigen Lage der Baude war in der Regel ab 14:00 Uhr Beleuchtung mittels Petroleumlampen erforderlich. Bierfässer wurden vom Arnsdorfer Konstantin Richter (Arnsdorf Nr. 31) mittels Pferdegespann von der Brauerei Bodenbach geliefert, Flaschenbier mußte eine Kuh in den Grund schleppen, alles weitere transportierte Marie Stelzig mit der Schubkarre herbei. Die schmackhafte Zitronenlimonade kam von der Fa. Scholz, Tetschen, Kamnitzer Straße. |
Bis 1945 betrieb das Ehepaar Marie und Franz Stelzig (Arnsdorf Nr. 158) die Wirtschaft. Im Herbst 1946 wurde das Gebäude von der tschechischen Grenzpolizei abgerissen, da es angeblich von illegalen Grenzgängern als Logis genutzt wurde. | Bis 1945 betrieb das Ehepaar Marie und Franz Stelzig (Arnsdorf Nr. 158) die Wirtschaft. Im Herbst 1946 wurde das Gebäude von der tschechischen Grenzpolizei abgerissen, da es angeblich von illegalen Grenzgängern als Logis genutzt wurde. | ||
In der Zeitschrift "Trei da Hejmt" von 2/1999 (Herausgeber ist der Heimatverband Kreis Tetschen-Bodenbach e. V.) findet sich ein schöner Artikel von Günter Grötschel über die Baude, dem auch die meisten der hier gemachten Angaben entnommen sind. | In der Zeitschrift "Trei da Hejmt" von 2/1999 (Herausgeber ist der Heimatverband Kreis Tetschen-Bodenbach e. V.) findet sich ein schöner Artikel von Günter Grötschel über die Baude, dem auch die meisten der hier gemachten Angaben entnommen sind. | ||
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2024, 20:52 Uhr
Die Krümmerbaude oder auch Krümmerwandbaude war ein Gasthaus in der Dürrkamnitzschlucht, die rechtselbisch oberhalb von Herrnskretschen nach Arnsdorf (Tetschen) und Elbleiten zieht. An der Stelle der Baude wurde 1848 eine Mühle errichtet, die den Namen Grimmermühle trug. Ein Mühlteich erhöhte die Betriebszeiten in dem ausgeprägten Trockental, das nur nach längeren Regenfällen Wasser führte. Das eigentliche Gasthaus Krümmerbaude, benannt nach der direkt darüber aufragenden Felswand, die ihren Namen wiederum von der ehemaligen Mühle bekommen haben mag, wurde 1928/1929 erbaut. Den Bauort wählten der Malermeister Franz Stelzig und sein Geselle Emil Scheller wegen der Wanderwegverläufe, die sonst die Touristen an Arnsdorf vorbei zum Belvedere und zum Rosenberg leiteten. Zudem gab es in Arnsdorf selber schon 6 Gasthäuser. Nach schwierigen Verhandlungen, vor allem wegen des Nachweises über sauberes Wasser bekam Stelzig die begehrte Schankkonzession und die Baude konnte am Freitag vor Pfingsten, den 14.6.1929, eröffnet werden. 1933 konnten die Räumlichkeiten auf 24 qm erweitert werden. Ob der schattigen Lage der Baude war in der Regel ab 14:00 Uhr Beleuchtung mittels Petroleumlampen erforderlich. Bierfässer wurden vom Arnsdorfer Konstantin Richter (Arnsdorf Nr. 31) mittels Pferdegespann von der Brauerei Bodenbach geliefert, Flaschenbier mußte eine Kuh in den Grund schleppen, alles weitere transportierte Marie Stelzig mit der Schubkarre herbei. Die schmackhafte Zitronenlimonade kam von der Fa. Scholz, Tetschen, Kamnitzer Straße. Bis 1945 betrieb das Ehepaar Marie und Franz Stelzig (Arnsdorf Nr. 158) die Wirtschaft. Im Herbst 1946 wurde das Gebäude von der tschechischen Grenzpolizei abgerissen, da es angeblich von illegalen Grenzgängern als Logis genutzt wurde. In der Zeitschrift "Trei da Hejmt" von 2/1999 (Herausgeber ist der Heimatverband Kreis Tetschen-Bodenbach e. V.) findet sich ein schöner Artikel von Günter Grötschel über die Baude, dem auch die meisten der hier gemachten Angaben entnommen sind.
[Bearbeiten] Artikel von Günter Grötschel aus "Trei da Hejmt" von 2/1999