Plessberg

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1928 wurde anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn ein Gedenkstein eingeweiht. Dieser erinnerte bis kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an den Turnvater. Der Stein existiert noch immer, erinnert aber seit einer tschechischen Umwidmung nicht mehr an Jahn.
 
1928 wurde anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn ein Gedenkstein eingeweiht. Dieser erinnerte bis kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an den Turnvater. Der Stein existiert noch immer, erinnert aber seit einer tschechischen Umwidmung nicht mehr an Jahn.
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[[File:plessberg-abt.jpg|400px]]  Warte mit dem Jahn-Gedenkstein.
  
 
2003 wurde die Aussichtsplattform des Turm etwas erhöht, um eine bessere Rundsicht zu gewähren.
 
2003 wurde die Aussichtsplattform des Turm etwas erhöht, um eine bessere Rundsicht zu gewähren.

Version vom 14. September 2015, 22:37 Uhr

Der Plessberg oder auch Pleßberg (tschechisch Plešivec) ist ein 1028 Meter hoher Berg des Erzgebirges zwischen Abertham (Abertamy), Neudek (Stadt), Joachimsthal und Lichtenstadt (Hroznětín). Westlich vom Berg verläuft das Tal der Wistritz (Bystřice). Gemeindlich gehörte er zur Gemeinde Lindig.

Der Pleßberg liegt am markanten Steilabfall des Erzgebirges hinunter in das Egertal und bietet Sicht auf Abertham mit Hřebečná, Auersberg, Plattener Berg (Blatenský vrch), Gottesgaber Spitzberg (Božídarský Špičák), Fichtelberg, Keilberg (Klínovec), Ostrov nad Ohří bis hin nach Karlsbad (Karlovy Vary).

Für die Herleitung des deutschen Namens gibt es mehrere Varianten. Das mittelhochdeutsche Wort bloß bedeutet so viel wie nackt, also ein unbewaldeter Berg bzw. eine bloße Bergkuppe. Der tschechische Name wurde aus der deutschen Bezeichnung abgeleitet.

Am 15. April 1889 gründete sich in Abertham der „Verein der Naturfreunde". Der Bau einer Warte auf dem Pleßberg war dabei bereits ein Grundanliegen, gleichwohl der Baugrund noch nicht im Eigentum des Vereins war. Doch bereits am 23. April 1889 erwarb der Verein dieses für den Betrag für 340 Gulden. Der Bau der Warte nebst 15 Meter hohem Turm wurde 1893 für die veranschlagte Bausumme von 5400 Gulden begonnen, am 4. August 1895 wurde er feierlich eingeweiht. Die Finanzierung erfolgte über Spenden und Mitgliedsbeiträge sowie Darlehen. Im Sommer 1895 wurde der Fahrweg zum Gipfel ausgebaut. Von besonderer Bedeutung für die weitere touristische Entwicklung des Pleßberges war die Einbeziehung in den Verlauf des Kammweges im Jahr 1903. Fünf Jahre später erfolgte ein erster Erweiterungsbau der Warte, 1925 folgte eine Garage und 1927 der Anbau des „Johann Endt-Saals“ mit Einbau einer Dampfheizung. Später wurden noch eine Warmwasser- und Etagenheizung installiert. 1923 wurde der Turm mit Zinkblech neu eingedeckt. Die Aussichtslaterne wurde 1928 bei einem starken Sturm zerstört und bald darauf wieder erneuert. Am 12. September 1930 beschloss der Verein den Bau eines Elektrizitätsanschlusses für die Warte, am 9. Dezember begann der Bau und bereits am 21. Dezember 1930 wurden die Räume erstmals mit elektrischem Licht beleuchtet. 1931 entstand eine Freiterrasse für Sommergäste. Ein Umbau des Fahrwegs zur Straße wurde bereits 1911 trassiert und ab 1914 nach und nach umgesetzt. Bis mindestens 1939 gab es keine Wasserleitung zum Gipfel und so musste der Wirt das Wasser aufwändig aus einem am Berghang gelegenen Brunnen herbeischaffen. Ein Belebung des Fremdenverkehrs zog die Eröffnung der Bahnstrecken Karlsbad–Johanngeorgenstadt (1899) und Dallwitz–Merkelsgrün (1902) nach sich, am Bahnhof in Bärringen (Pernink) wurde für 200 Gulden eine Hinweistafel aufgestellt. Im Jahr 1909 wurde die Warte an das Fernsprechnetz angeschlossen. Bereits 1900 wurde durch den Verein ein Postkasten ersucht, der Berg erhielt diesen jedoch erst 1912. 1937 wurde ein weiterer Anbau fertiggestellt und am 2. Oktober des Jahres feierlich eingeweiht.

1928 wurde anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn ein Gedenkstein eingeweiht. Dieser erinnerte bis kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an den Turnvater. Der Stein existiert noch immer, erinnert aber seit einer tschechischen Umwidmung nicht mehr an Jahn.

Plessberg-abt.jpg Warte mit dem Jahn-Gedenkstein.

2003 wurde die Aussichtsplattform des Turm etwas erhöht, um eine bessere Rundsicht zu gewähren.


Josef Rödig: Der Pleßberg, ein Kronwächter erzgebirgischer Heimatliebe. In: Nordwestböhmischer Gebirgsvereins-Verband (Hrsg.): Erzgebirgs-Zeitung. Monatsschrift für Volkskunde und Heimatforschung, Wanderpflege und Fremdenverkehr. 7.-8. Heft des 60. Jahrgangs, Teplitz-Schönau Juli-August 1929, S. 66–70, 77–80 (Digitalisat).

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Reinhart Heppner, Jörg Brückner, Helmut Schmidt: Sächsisch-böhmische Aussichtsberge des westlichen Erzgebirges in Wort und Bild mit touristischen Angaben. Horb am Neckar 2000, S. 24–26.

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