Böhmisches Mittelgebirge

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Das Böhmische Mittelgebirge (České středohoří) ist ein Mittelgebirge in Nordböhmen, das sich beiderseits der Elbe über etwa 80 km von Südwest nach Nordost erstreckt. Es beginnt bei Brüx mit dem Rösselberg, zieht sich breitflächig zur Elbe zwischen Tetschen und Lobositz, bildet rechts der Elbe nach Norden hin das Wernstädter Hochland und geht nach Osten bei Auscha fast nahtlos in die Berge der Daubaer Schweiz über. Im Süden und Westen grenzt es ans Böhmische Becken, im Norden wird es im Westteil durch einen tiefen Graben vom Erzgebirge getrennt. Im Ostteil stellt der Polzen die Grenze zur Böhmischen Schweiz dar. Das Gebirge wird durch die Elbe in einen rechtselbischen östlichen Teil und einen linkselbischen westlichen Teil getrennt. Im Westteil dominieren die typischen Kegelberge aus Basalt oder Phonolit, im Ostteil sind es eher langestreckte Bergrücken. Im Westteil stellt der Donnersberg die höchste Erhebung dar, im Ostteil der Geltsch. Eine weitere Dominante ist das Durchbruchstal der Elbe mit den flankierenden Höhen, das an seiner engsten Stelle Böhmische Pforte (Porta bohemica) genannt wird. Der Westteil des Gebirges wird von der Biela (Bílina) durchflossen.

Die Geologie des Gebirges wurde durch Ferdinand von Hochstetter und Josef Emanuel Hibsch erforscht.

Die Kegelberge lockten die Maler der Romantik an, Ludwig Richter und Caspar David Friedrich malten mehrfach im Mittelgebirge, später auch der Aussiger Maler Ernst Gustav Doerell und der Tetschner Maler Josef Stegl.

Touristisch wurde das Gebirge mit Ausnahme weniger Brennpunkte wie Donnersberg, Borschen, Lobosch, Dubitzer Kirchl und Geltsch sehr stiefmütterlich behandelt. Nennenswerte Erschließung betrieben die (Mittel)gebirgsvereine in Leitmeritz, Lobositz, Aussig, Teplitz-Schönau und Bilin-Brüx. Einen Höhepunkt der Erschließung bildete die Eröffnung des Kegelweges, der in seiner längsten Ausdehnung vom Jeschken bis zum Borschen führte. Später folgten die Höhenwege beiderseits des Elbtales (LA-Weg, Schlängelweg) und eine Vielzahl lokaler Markierungen zu den zahlreichen, oft mit Burgruinen gekrönten Bergkegeln. Heutzutage ist vor allem der westliche Gebirgsteil um Bilin und Brüx von Braunkohlentagebau und Industrie erheblich in Mitleidenschaft gezogen, ganze Berge und zahlreiche Ortschaften verschwanden, die Landschaft des Bielatales wird durch Plattenbausiedlungen und Kraftwerke verschandelt und das Dröhnen des Tagebaues bei Bilin begleitet den Wanderer über viele Kilometer Distanz. Etwas mehr Ruhe und Natur gibt es rings um die sogenannten Steppenberge bei Laun (Louny).


Berge im Böhmischen Mittelgebirge

  • Donnersberg oder Milleschauer (Milešovka), 837 m
  • Radelstein (Hradišt'any), 752 m
  • Klotzberg (Pařez), 736 m
  • Berthaberg (Kleč), 721 m
  • Geltschberg (Sedlo), 726 m
  • Kletschenberg (Kletečná), 706 m
  • Horaberg oder Horstberg (Lipská hora), 689 m
  • Zinkenstein (Buková Hora), 683 m
  • Großer Franzberg (Zvon), 653 m
  • Stepaner Berg (Štěpánovská hora), 651 m
  • Milleschauer Klotzberg (Milešovský Kloc), 674 m
  • Lange Berge (Solanská hora), 638 m
  • Aarhorst (Varhošť), 638 m
  • Panna, 594 m
  • Hohe Wostrey (Vysoký ostrý), 587 m
  • Langer Berg (Dlouhý vrch), 618 m
  • Wopinaberg (Opina), 569 m
  • Lobosch (Lovoš), 570 m
  • Borschen oder Biliner Löwe (Bořeň), 539 m
  • Kelchberg (Kalich), 536 m
  • Schladniger Berg, auch Goldberg (Zlatnik), 522 m
  • Millayer (Milá), 510 m
  • Rannayer (Raná), 457 m
  • Radebeule (Radobyl), 399 m
  • Ziegenberg (Kozí vrch), 380 m
  • Lischenberg (Líšeň)
  • Hoblik (Oblík), 509 m
  • Eisberg (Plešivec)
  • Boretzer Berg (Boreč), 449 m
  • Suttomer Berg (Sutomský vrch), 505 m
  • Milleschauer Wostrey (Ostrý), 553 m
  • Dreiberg (Trojhora), 451 m
  • Hundorfer Beule (Pohorský vrch)
  • Netterskoppe
  • Hutberg
  • Krohberg
  • Kostial (Košťál), 481 m
  • Radischken (Hradišt'ě u Hlinné), 545 m
  • Hradiskeberg (Hradišťko), 535 m
  • Liskeberg (Líska), 534 m
  • Kahler Berg (Holý vrch), 458 m
  • Dreikreuzberg
  • Kostenblatt (Kostomlaty)
  • Hasenburg (Hazmburk)
  • Schauferberg (Kaňkov), 436 m
  • Sellnitzer Berg (Želenický vrch), 456 m
  • Bernik-Berg (Brník), 481 m
  • Zadow-Berg (Srdov) 482 m
  • Honigzitzberg (Lhota), 571 m
  • Kibitschken (Kybička), 489 m
  • Hopfenberg
  • Pfaffenberg
  • Lotterberg
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