Beschkaben

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Inhaltsverzeichnis

Übergeordnete Verwaltung

Die zerstreute Ortschaft Beschkaben gehörte zur Katastralgemeinde Groß-Blatzen im Gerichtsbezirk Dauba im Kreis Dauba.

Ortsteile und zugehörige Einschichten, Gemeindebereich

Zu Groß-Blatzen gehörten 22 Häuser, acht Häuser standen im Hausker Grund und Rabenei umfasste 6 Häuser, weiterhin 1 Haus in Schnellhübel und 4 Häuser in Schnellgrund. Zu Beschkaben selbst zählten 8 Häuser, zur Gemeinde gehörten weiterhin die 7 Häuser von Kohlgraben und die 2 Häuser der Schönauer Mühle.

Im Orts-Repertorium von 1893 wird nur die Schönauer Mühle zu Beschkaben gerechnet, Hausker Grund, Rabenei, Schnellgrund und Schnellhübel gehören zu Groß-Blatzen, 1930 ist das auch so, hier findet der Kohlgraben keine gesonderte Erwähnung mehr. Der Ort liegt nordwestlich von Blatzen an der Westseite des 467 m hohen Beschkabener Berges, der in Richtung des Tales vom Schönauer Bach allmählich abfällt.

Lage, Nachbargemeinden und Umgebung

Beschkaben auschnitt.jpg

Bodengestalt

Der Ort liegt auf Sandstein am Hang des Beschkabener Berges und einige Häuser stehen im Talgrund, sog. Kohlgraben.

Gewässer und Trinkwasserversorgung

Einziges fließendes Gewässer ist der Bach im Kohlgraben, der an der Schönauer Mühle zu einem Teich aufgestaut war. Weiterhin gibt es im Kohlgraben unweit der Kapelle den Schusterbrunnen und weiter oben im Tal (unweit des Abzweiges nach Kluk) den Stiebitzborn sowie einen kleinen Brunnen unweit vom Beschkabener Jägerhaus in dem zum Nassen Grund hinabziehenden Tal.

Flur- und Geländenamen

Ortsgeschichte

Im 16. Jahrhundert werden Beschkow und Beschkuwek genannt, also Groß- und Klein-Beschkaben. Erst im Jahr 1700 wird der Ort als zur Herrschaft Hauska gehörend erwähnt, obwohl schon 1593 Grundstücke und Teiche in seiner Nachbarschaft angeführt werden. In älteren Urkunden (um 1850) findet sich auch die Schreibweise Beschgaben.


Artikel in der Leitmeritzer Zeitung vom 08.03.1916: Dauba, 4. März. (Verlängerung der verschärften H u n d e s p e r r e.) In der Ortschaft Beschkaben, Gemeinde Großblatzen, wurde in einem Gehöfte eine Person von einem Kettenhunde in die Hand gebissen. Dieser Hund wurde getötet und bei der Öffnung des Kadavers amtlich Wutkrankheit festgestellt. Von der politischen Behörde wurden daher die bereits angeordneten verschärften Hundesperrvorschriften abermals im ganzen politischen Bezirke um weitere drei Monate, das ist bis zum 16. Mai verlängert. Da die Wut- krankheit nicht nur im hiesigen, sondern auch in den angrenzenden Bezirken eine besorgniserregende Ausbreitung angenommen hat, werden dis Bürger­ meister- und Gemeindeämter aufgefordert, die Hunde­ haltung strengstens zu überwachen, damit die Zahl der Hunde vermindert und die Tilgung der Wut- krankheit erleichtert werde. Die Hundesteuer sollte daher in allen Gemeinden des politischen Bezirkes eingeführt und herrenlos herumlaufende Hunde ein­ gefangen und getötet werden.

Bevölkerung, Einwohnerentwicklung und Erwerb

1786 findet Beschkaben keine Erwähnung, 1843 sind es 21 Häuser mit 141 Einwohnern, 1857 immer noch 21 Häuser mit 144 Bewohnern und 1880 23 Häuser mit 123 Einwohnern. 1893 wird zum Ort Beschkaben nur die Schönauer Mühle als Einschicht gerechnet, es gibt 22 Häuser mit 107 Einwohnern, in Groß-Blatzen (mit Groß-Blatzen, Rabenei, Hausker Grund, Schnellhübel und Schnellgrund) sind es 38 Häuser mit 195 Einwohnern.


P1040573.jpg Nach dem Krieg aus dem Gedächtnis rekonstruiert

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Franz Josef Schelzig, geb. 26.12.1919 in Beschgaben, Krs. Dauba/Sudeten, Landarbeiter Verurteilung zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis wegen Rückfalldiebstahls (Urteil des Amtsgerichts Leitmeritz).- Inhaftierung: 5.3.1940 - 10.7.1942. im Jugendgefängnis Hoheneck

Pfarrei, Matriken, Kirche

Beschkaben und seine zugehörigen Einschichten waren nach Dauba eingepfarrt, Groß-Blatzen jedoch nach Borschim.

Schule

Die Kinder waren nach Herrndorf eingeschult, dort bestand in Schönau (Schönau Nr. 13) seit 1871 eine Volksschule, die 1887 zweiklassig wurde. 1888 hatte dieselbe 83 Schüler. Davor befand sich die Schule im Haus des Lehres Josef Franz in Herrndorf Nr. 5.

Gemeindeverwaltung

Verkehr, Gastgewerbe, Sport

Kulturpflege und Vereinswesen

Sehenswertes

Einzelgebäude, Personen


Aus den Innsbrucker Nachrichten vom 10.01.1901: "(Erforen.) Aus Dauba in Nordböhmen wird berichtet: Am Neujahrstage fuhren der fünfzehnjährige und der zehnjährige Sohn des Häuslers Pilz im nahen Beschkaben mit einem kleinen Wagen, auf den ein Koffer geladen war, nach Hirschberg zur Bahn. Auf dem Rückwege saß der zehnjährige Knabe auf dem Wagen, während der ältere Bruder denselben zog. Es herrschte eine eisige Kälte und ein grimmiger Wind brauste über die Fluren. Um sich einigermaßen zu erwärmen, dürften die beiden Brüder unterwegs irgendwo Branntwein getrunken haben. Unter den Wirkungen desselben mag der kleinere Knabe auf dem Wagen bald eingeschlafen sein und der größere, der jedenfalls auch etwas berauscht war, bemerkte dies nicht. So trabte er denn in der Abenddämmerung der Heimat zu, und als er diese endlich erreichte, fanden die entsetzten Eltern den zehnjährigen Knaben erstarrt und entseelt im Wagen, ohne daß der ältere Bruder hievon eine Ahnung hatte." In der Annahme, daß der Weg über Kortschen und Tacha genommen wurde, reden wir über eine Tour von 24 km und 400 Höhenmetern. Über Dauba und Wrchaben ist es noch deutlich weiter.

Kriegsopfer

Beschkaben1.jpg Das Kriegerdenkmal in Beschkaben, errichtet aus einem typischen eisengeäderten Sandsteinblock

Beschkaben2.jpg Detailaufnahme

Der Ort Beschkaben verlor im 1. Weltkrieg folgende Einwohner:

  • Josef Tietz, gefallen am 6.11.1914
  • Josef Stiebitz, gefallen am 29.1.1915
  • Franz Micksch, gefallen am 20.5.1915
  • Josef Minks, gefallen am 20.2.1916
  • Franz Seliger, gefallen am 26.5.1917
  • Franz Wiedner, vermißt 1915
  • Wenzel Proboscht, vermißt 1917


Das Verzeichnis des Volksbundes nennt für den 2. Weltkrieg folgende Namen:

  • Hübel, Ernst, * 06.09.1923 aus Groß-Blatzen, + 01.09.1943, Smolensk / Chmost Fluss /Kardymovo /Moschtschinki / Stabna
  • Hieke, Wenzel, Gefreiter, Geburtsdatum: 13.06.1922 aus Beschkaben, Todesdatum: 18.10.1942, Goroditsche,Sa.Kp.2/389 H.V.Pl.
  • Minks, Eduard, Geburtsdatum: 13.04.1900 aus Beschkaben, Todes-/Vermisstendatum: 03.1945
  • Breuer, Friedrich, Gefreiter, Geburtsdatum: 08.12.1919 aus Rabenei, Todes-/Vermisstendatum: 23.08.1941, Tschista

Bilder

Beschkaben und Berg Kopie.jpeg

Literatur und Quellen

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