Eisberg (Plešivec)

Der Eisberg (Plešivec), 509 m ist ein markanter Berg im rechtselbischen (östlichen) Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří). Wegen seiner geologischen Besonderheiten ist er auf 32,7 ha als Naturdenkmal unter staatlichen Schutz gestellt.

Der Eisberg befindet sich etwa 5 km nordwestlich von Leitmeritz. Am Südwestfuß des Berges liegt die durch ihre markante Burgruine bekannte Gemeinde Kamaik. Östlich liegen die Gemeinden Hlinay (Hlinná) und Mirschowitz (Miřejovice), nördlich das kleine, zu Hlinay gehörige Dorf Tlutzen (Tlučeň). An der Südflanke bestand vor 1945 ein größerer Steinbruch. Unweit davon befindet sich mitten im Wald die barocke Kapelle St. Johannes des Täufers in der Wüste (tschechisch: Sv. Jan Křititel).

Bemerkenswert sind die ausgeprägten Basalt-Blockhalden direkt am Gipfel, die an der Südwestseite bis zum Fuß des Berges herabreichen. Ähnlich wie am linkselbischen Rauchberg (Boreč) zirkuliert im Berginnern ein Luftstrom, welcher im Sommer als kalte Luft in den Blockfeldern am Bergfuß ausströmt. Kompaktes Eis hält sich in den Eislöchern darum oftmals bis weit in den Sommer hinein. Mit diesem Phänomen erklärt sich auch der deutsche Name Eisberg.

Eine Aussicht vom Gipfel ist nur nach Westen möglich. Bemerkenswert ist der Blick zu den Bergen Milleschauer und Kletschen (Kletečná). Aus dieser Perspektive bilden diese beiden Berge jene bekannte Doppelformation, wie sie aus den Gemälden Ludwig Richters, Caspar David Friedrichs und Ernst Gustav Doerells bekannt geworden ist. Weiter südlich beeindrucken die schlanken, kegeligen Berggestalten von Lobosch, Kostial und Hasenburg.

Der Aufstieg auf den Gipfel ist heute entlang einer blau markierten Wanderroute von Kamaik aus möglich. Der steile, mit Steinplatten befestigte serpentinenförmige Gipfelaufstieg beginnt an der Kapelle St. Johannes und war bis 1945 als Schlängelweg markiert. Angelegt wurde er vom Leitmeritzer Mittelgebirgsverein. Auf dem Berg bestand bis 1945 die Eisbergbaude von Herrn Josef Czermak/Čermak.

Eisbergkapelle