Haus Albertsthal Nr. 6

Das Haus Albertsthal Nr. 6 war 1921 im Besitz von Adolf Pohl. Hier wohnte die tschechische Familie Urbanek. Um 1922 wurde das Anwesen von der Familie Stöhr gekauft (Vermutung). Frau Marie Stöhr betrieb hier einen kleinen Lebensmittelladen, der Erwerb ihres Mannes Karl Stöhr war Schmied/Schlosser. Die Familie hatte 4 Kinder, 3 Söhne (Adolf, Karl, Gustav) und eine Tochter (Anna Johanna). Karl Stöhr junior wurde am 27.12.1922 in Albertsthal geboren und starb als Oberschütze am 21.08.1942 bei Nishnij Akatow (Brückenkopf der 389. Infanteriedivision am Don) in Rußland. Wahrscheinlich liegt er in Rossoschka als unbekannter Soldat beerdigt. Adolf Stöhr wurde am 09.04.1925 in Dauba geboren und fiel als Grenadier (wahrscheinlich bei der 87. Infanteriedivision) am 08.05.1944 in Weißrußland. Als Sterbeort gibt der Volksbund den Hauptverbandsplatz der Sanitätskompanie (Sanko) 1/187 an. Seine Gebeine ruhen vermutlich als "Unbekannter Soldat" auf der Kriegsgräberstätte Schatkowo in Belarus. Auch Gustav Stöhr kam entweder im Krieg oder in der frühen Nachkriegszeit gewaltsam ums Leben. Das Ehepaar Stöhr und seine Tochter Anna Johanna (geb. am 14.6.1928 in Albertsthal) wurden aus der Heimat vertrieben und gerieten nach Weimar (sowjetische Besatzungszone, später DDR). Karl Stöhr senior und seine Frau starben um 1971, die kinderlos gebliebene Johanna Stöhr nahm sich am 20.6.1993 das Leben, nachdem ihr Gartengrundstück im Schanzengraben, auf dem sie viele Jahre mit den Eltern gelebt hatte, einem Restitutionsanspruch zum Opfer fiel und sie nochmals vertrieben wurde.

Bilder

Weblinks

http://photographsfromthepast.com/photo3a32.html

Quellen

• Standesamt der Stadt Weimar
• Bilder von Lukáš Krákorka (gefunden im Haus Albertsthal Nr. 6)
• Tschechoslowakischer Zensus von 1921