Kupferhübel

Aus Deutschböhmen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Kupferhübel, auch Kupferhügel (tschechisch Mědník) ist ein 910 Meter hoher Berg im mittleren Erzgebirge. Die Bezeichnung wurde vom hier vorkommenden Kupfererz abgeleitet, Berg und Umgebung tragen viele Spuren des Erzabbaues.

Auf dem Gipfel ließ 1674 Julius Franz von Sachsen-Lauenburg die noch heute bestehende Kapelle zur „Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria“ errichten. Über der Tür befand sich das steinerne herzogliche Sachsen-Lauenburgische Wappen. Im Jahr 1718 wurden Teile des Baus durch Blitzschlag zerstört, bald darauf jedoch wieder instandgesetzt. Für geografische Messungen besuchte 1820 der Naturforscher Franz Ignatz Cassian Hallaschka den Gipfel. Nach seinen Beschreibungen war die Kapelle in desolatem Zustand und einsturzgefährdet, daraufhin wurden die Schäden im Folgejahr behoben. 1921 ließ die Kirchgemeinde Kupferberg die Kapelle renovieren.

Knapp unterhalb des Gipfels wurde aus privater Initiative 1873 ein erstes Unterkunftshaus im Schweizerhausstil errichtet. Dieses ging mit Kaufvertrag vom 4. April 1922 an die Erzgebirgsvereine Kaaden, Klösterle, Komotau, Kupferberg, Preßnitz, Pürstein und Schmiedeberg über. Bereits zwei Jahre später, am 26. April 1924, fiel es einem Brand zum Opfer.

Kupferhuebel.jpg

Kupferhübel-malachit-1911.jpg Das Unterkunftshaus 1911, weiterhin der Eingang zum Mariahilf-Stollen


Aufgrund der touristischen Bedeutung, schließlich führte der Kammweg durch Kupferberg wurde ein Neubau noch im gleichen Jahr begonnen und am 25. Juli 1925 eingeweiht. Im gleichen Jahr wurde eine bis auf den Gipfel führende Straße fertiggestellt. Dieses zweite Unterkunftshaus brannte am 11. März 1935 vollständig ab.

Kupferhübel-ukh.jpg Die zweite Baude, 1927.

Vom Ausschuss der Eigentümervereine wurde alsbald ein weiterer Neubau beschlossen, wobei die erhaltene Entschädigung durch den Versicherer einen Großteil der Finanzierung des Neubaus abdecken konnte. Einen ebenso bedeutenden Anteil an der Entscheidung für einen Neubau hatte der Fabrikant Paul Elster aus Schmiedeberg. Als Gläubiger verzichtete er auf seine Forderungen, wenn ein Neubau in Angriff genommen würde. Fehlendes Kapital konnte durch Spendenaufrufe eingeworben werden. Am 25. Mai 1936 begannen die Bauarbeiten für das dritte Unterkunftshaus und bereits am 8. August des Jahres konnte Richtfest gefeiert werden. Es beinhaltete im Erdgeschoss neben großzügigen Gast-, Vereins- und Wirtschaftsräumen auch zwei Wohnräume für den Wirt. Im Obergeschoss standen sieben Fremdenzimmer sowie zwei Schlafsäle zur Verfügung. Alle Räume waren an eine Zentralheizungsanlage angeschlossen. Das Dachgeschoss war für spätere Erweiterungen mit Fremdenzimmern oder Schlafsälen ausbaubar. Die feierliche Eröffnung des Hauses fand am 14. November 1936 statt. Als Anerkennung der Unterstützungen des Fabrikanten Paul Elster erhielt der Bau durch Beschluss des Ausschusses die Bezeichnung „Elster-Baude“.

Elsterbaude-kupferhübel.jpg Elsterbaude auf dem Kupferhübel

Am 5. August 1939 wurde auch die Elster-Baude durch einen Brand teilweise vernichtet. Der Feuerwehr gelang es zwar den vollständigen Abbrand des Gebäudes zu verhindern und auch Teile der Inneneinrichtung wurden gerettet. Der Wunsch nach einer Rekonstruktion musste aufgrund des Zweiten Weltkrieges zurückgestellt werden. Nach Kriegsende wurde der Bau abgebrochen und der Kupferhübel ist seither ohne Bergbaude.

Der Brand wurde sowohl fotografisch als auch künstlerisch dokumentiert, vom Maler Richard Müller geboren 1874 in Tschirnitz a. d. Eger, später in Dresden wohnend und dort 1954 verstorben, ist ein entsprechendes Gemälde erhalten.

Elsterbaudenbrand.jpg

Kupferhübelbrand1.jpg

Kupferhübelbrand2.jpg

Khbl.jpg

Sommerlager-kb.jpg Ein Sommerlager, wie man sie (von anderen Veranstaltern natürlich) auch heutzutage in Nordböhmen noch gelegentlich trifft. Dieses hier fand im Juli 1939 bei Kupferberg statt.

Meine Werkzeuge
Namensräume

Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge