Munker

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Munker (Mukařov) ist ein Straßendorf im Kreis Leitmeritz. Es ist zugleich die höchstgelegene Ortschaft im Gerichtsbezirk Auscha dieses Kreises. Mittlerweile (Stand 2013) ist die ehedem selbstständige Gemeinde nach Loschowitz eingemeindet. Webseite der Gemeinde: [1]

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile und zugehörige Einschichten, Gemeindebereich

  • Munker
  • Neuwelt (eine Schänke an der Straße nach Wernstadt)

Der Gemeindebereich umfasste 1930 327 Hektar.

Lage, Nachbargemeinden und Umgebung

Munker befindet sich auf 550 Meter Seehöhe kurz unterhalb des Kammes am weitgehend kahlem Hang des Wernstädter Hochlandes. Die Gemeindegrenze bildet teilweise auch die Kreisgrenze zum Kreis Tetschen. Munker liegt nahe am Knotenpunkt der Straßen Wernstadt-Loschowitz (alte Kaiserstraße) und Taucherschin-Konoged, die Häuser des uralten Bauerndorfes (ursprünglich Waldhufendorf) erstrecken sich beiderseits der Straße nach Konoged. Nachbarorte sind im Gerichtsbezirk Auscha des Leitmeritzer Kreises die Orte Naschowitz, Grünwald (Gemeinde Prause),Třebine (Gemeinde Prause), Weißkirchen und Hundorf. Im Kreis Tetschen grenzen Schönau, Wernstadt und Tschiaschel an.

Bodengestalt

Die Landschaft ist ein hügeliges Hochland. Aufgrund harter Winter schlechte landwirtschaftliche Voraussetzungen. Vorwiegend Flachs und Viehzucht.

Gewässer und Trinkwasserversorgung

Munker hatte das Problem seiner hohen und wasserarmen Lage. Die Wasserversorgung wurde über 2 Brunnen sichergestellt, außerhalb des Ortes lag der "Lange Brunn" und östlich der Tschedelsbrunn, sonst gab es nur Zisternen für Regenwasser.


Flur- und Geländenamen

Ortsgeschichte

1352 wird der Ort als Mukařov erstmals erwähnt, 1384 wird Munker als Pfarrort benannt. Nachdem die Pfarrei im Dreißigjährigen Krieg verödete, gab es ab 1656 wieder einen Seelsorger. 1754 bis 1761 wurde die Kirche neu erbaut. Dabei fand man einen Stein mit der Zahl 1000, woraus geschlossen wurde, daß bereits um diese Zeit eine Kirche und Pfarrei in Munker bestanden hat. 1765 gab es bereits eine eigene Schule. 1775 traf ein Blitzschlag den Glockenturm und betäubte den Lehrer Joh. Franz Rösler. 1787 gehörte der Ort zur Herrschaft Konoged. Einige der 69 Häuser gehörten zur Herrschaft Liebeschitz. 1848, mit der Aufhebung der Patrimonialherrschaft in Österreich-Ungarn wurde Munker als selbstständige Gemeinde dem Gerichtsbezirk Auscha zugeordnet. Spätestens von 1893 bis 1945 gehörte Munker postalisch zu Wernstadt.

Bevölkerung, Einwohnerentwicklung und Erwerb

  • 1787 69 Häuser, alle Bewohner deutsch und katholischen Glaubens.
  • 1833 74 Häuser mit 380 deutschen Einwohnern, alle katholischen Glaubens.
  • 1884 76 Häuser mit 435 Einwohnern.
  • 1890 74 Häuser mit 403 Einwohnern.
  • 1930 68 Häuser mit 303 Einwohnern, davon 5 Tschechen. 301 Katholiken, ein Evangelischer und einer ohne Glaubensbekenntnis.
  • 1939 287 Einwohner.

Das Gasthaus Neue Welt zählte 1930 3 ständige Bewohner.

Pfarrei, Matriken, Kirche

1890 waren Naschowitz, Grünwald, Třebine (1893 amtlich Třzebine, im deutschen Schrifttum meist Trschebine) und Ober-Řzebiře (Ober-Rschebirsche) nach Munker eingepfarrt.

Schule

1765 wird eine eigene Schule im Ort erwähnt. 1775 wird durch Blitzschlag der Lehrer Joh. Franz Rösler verletzt. 1869 und 1939 wird die Schule als zweiklassig beschrieben. 1893 erfolgte ein Schulneubau.

Verwaltung

Verkehr, Gastgewerbe, Sport

Straßenverbindung besteht nach Wernstadt (alte Kaiserstraße), Loschowitz, Taucherschin und über Weißkirchen nach Konoged. Die Haltestelle Munker an der Lokalbahn Großpriesen-Wernstadt-Auscha war mit 550 Meter über NN zugleich der höchste Punkt der Bahnlinie. Die Haltestelle lag nur wenige Meter neben der Straßenkreuzung. Auch der Bahnhof Wernstadt war mit 3 km nicht weit entfernt.

Kulturpflege und Vereinswesen

Sehenswertes

Hervorstechende touristische Ziele gibt es nur wenige, unweit der Straße nach Wernstadt (nahe des Gasthauses Neue Welt) gab es die Räuberhöhle. Auf der flachen Anhöhe in Richtung Naschowitz (tschech. Víťova vyhlídka) wurde 2004 ein Aussichtsturm eingeweiht. In einiger Entfernung finden sich Gügelberg, Hundorfer Beule und Zinkenstein.


Einzelgebäude und Personen

Kriegsopfer

Bilder

Literatur und Quellen

  • Franz Hantschel: Nordböhmischer Touristenführer.
  • Heimatkreis Leitmeritz: Leitmeritz und das Böhmische Mittelgebirge.
  • Orts-Repertorium für das Königreich Böhmen, Prag 1893.
  • Statistisches Lexikon der Gemeinden für das Land Böhmen, Prag 1934.
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