Netterskoppenbaude

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Die Netterskoppe ist die oberhalb von Politz und Neschwitz gelegene höchste Erhebung des Bergrückens, der hier das Elbtal auf der orografisch rechten Seite begrenzt. Seinen Namen erhielt der Berg vom Grundeigentümer, das Flurstück gehörte zum Gehöft Nr. 5 in Hostitz, das sich im Besitz der Familie Nödter (auch Nötter) befand. Unterhalb im Elbtal lagen die Orte Neschwitz und Politz, auf der Hochebene zwischen Elbe und Polzen liegen die Dörfer Hortau und Hostitz am nächsten. Die Netterskoppe erreicht 493 Meter Seehöhe und konnte ob ihrer felsigen Beschaffenheit noch nie landwirtschaftlich genutzt werden. Bereits 1907 erwähnt sie Hantschel und die Aussicht ins Tetschner Becken in seinem Reiseführer. Im Gipfelbereich findet sich mit den "Mehlsäcken" eine interessante geologische Formation aus Basalt, einer dieser Mehlsäcke mit 1,8 Tonnen Gewicht wurde in den 20er Jahren gebrochen und trug, vor der Turnhalle des Deutschen Turnvereins in Politz stehend, die Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Turnbrüder. 1928 errichtete Rudolf Laube aus Politz eine erste Gastwirtschaft, die im wesentlichen aus einer einfachen Holzhütte mit Sommerterasse bestand und die er auf den Namen "Zwergenheimat" getauft hatte, da der Sage nach auf dem Berg ein Zwergenschloß stand. Eine Fahne an der Abbruchkante signalisierte den potentiellen Gästen die Öffnungszeit. Die Baude wurde in Hostitz mit der Haus-Nr. 4 geführt. Laube verpachtete die Baude und betrieb selber das Gasthaus "Gambrinus" in Politz. Am 2.2.1931 brannte die Baude ab und wurde von Laube im selben Jahr als Steinbau mit kleinem Aussichtsturm wieder errichtet. 1933 verkaufte Laube die Bergbaude an Hedwig und Josef Arnold aus Hortau. Das Bergwirtsehepaar Arnold betrieb die Gaststätte bis zu seiner Vertreibung am 29.6.1945, danach verfiel das Gebäude und der Berg hat selbst bis in die Neuzeit im tschechischen Kartenmaterial keinen Namen mehr. Heute führt über den Berg noch ein unmarkierter Weg, von der Baude finden sich nur einige Grundmauern und der Keller. Postalisch gehörte die Baude zu Neschwitz und war Ausflugsziel vor allem für die Bewohner des Elbtales. Wanderer, die den Schlängelweg von Leitmeritz nach Pirna liefen, kamen durch Hortau und konnten so den Berg in einem kurzen Abstecher erwandern. (Nach P.J.T.)


Nk1.jpg Nk2.jpg Nk3.jpg Netterskoppe.jpg


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