Podlitz

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[[File:bienert1 2.jpeg|400px]]  Gasthaus von Anton Dornaus an der Straße von Habstein nach Dauba, vorm Haus der Postbus. Die staatliche Buslinie verband ab 1.12.1909 Hastein, Dauba und Liboch.
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Das einschichtige Gasthaus Podlitz (tschech. Podolec) bestand aus 2 Wohn- und Nebengebäuden. Gelegen im Tal an der Kreuzung der Straße Habstein-Dauba und Pablowitz-Klum gehörte es zur Katastralgemeinde Pablowitz.
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Da die Straße nach Dauba als sog. "Prager Straße" schon uralt ist, wird auch das Gasthaus seit 14. Jahrhundert bestehen.
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Im Dürcheler Schöppenbuch wird 1687 Martin Jungnickel als Besitzer genannt und im Pablowitzer Schöppenbuch wird erwähnt, daß Benjamin Jungnickel 1685 von seiner Stiefmutter Dorothea (Witwe des Martin Jungnickel) das Gasthaus erwarb und es im Jahre 1711 an seinen Bruder Wenzel veräußerte.
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Wenzel Jungnickel verkaufte 1728 einen Teil des Grundstückes an Chr. Böhm, den herschaftlichen Jäger zu Schischkenberg, zum Zwecke des Hausbaus und 1732 das Wirtshaus selbst an seinen Schwiegersohn, Johann Caspar. 1744 kaufte Jäger Chr. Böhm auf dem Exekutionswege auch das Wirtshaus. Johann Caspar übernahm das von Böhm erbaute Haus Nr. 7, welches 1805 durch Kauf wieder mit dem Wirtshause vereint wurde. Im Besitz der Familie Böhm blieb Podlitz bis 1838, wo es Franz Dornaus, Sohn des Andreas Dornaus, Gutsbesitzer von Quies, von seiner Mutter Rosalia, geborene Böhm, die das Anwesen von ihrem Vater Josef Böhm geerbt hatte, übernahm. Seit 1880 gehört die Schank- und Gartenwirtschaft Anton Dornaus.
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1839 brannte das Wirtshaus ab, 1841 brannte das unweit stehende Mauthaus ab, dabei kam auch der Mauteinnehmer Hahn ums Leben. Während das Wirtshaus bald wieder neu erbaut wurde, blieb das Mauthaus wüst.
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[[File:bienert1 2.jpeg|400px]]  Gasthaus von Anton Dornaus an der Straße von Habstein nach Dauba, vorm Haus der Postbus. Die staatliche Buslinie verband ab 1.12.1909 Habstein, Dauba und Liboch.
  
 
[[File:P1050441.jpg|400px]]  [[File:P1050443.jpg|400px]]  Das Dach ist neu, die Fassade kündet noch von der Vorkriegszeit.
 
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[[File:P1050511.jpg|400px]]  Grabstätte der Famile in Pablowitz
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[[File:P1050511.jpg|400px]]  Grabstätte der Familie Dornaus in Pablowitz.

Version vom 5. Juli 2020, 10:44 Uhr

Das einschichtige Gasthaus Podlitz (tschech. Podolec) bestand aus 2 Wohn- und Nebengebäuden. Gelegen im Tal an der Kreuzung der Straße Habstein-Dauba und Pablowitz-Klum gehörte es zur Katastralgemeinde Pablowitz. Da die Straße nach Dauba als sog. "Prager Straße" schon uralt ist, wird auch das Gasthaus seit 14. Jahrhundert bestehen. Im Dürcheler Schöppenbuch wird 1687 Martin Jungnickel als Besitzer genannt und im Pablowitzer Schöppenbuch wird erwähnt, daß Benjamin Jungnickel 1685 von seiner Stiefmutter Dorothea (Witwe des Martin Jungnickel) das Gasthaus erwarb und es im Jahre 1711 an seinen Bruder Wenzel veräußerte. Wenzel Jungnickel verkaufte 1728 einen Teil des Grundstückes an Chr. Böhm, den herschaftlichen Jäger zu Schischkenberg, zum Zwecke des Hausbaus und 1732 das Wirtshaus selbst an seinen Schwiegersohn, Johann Caspar. 1744 kaufte Jäger Chr. Böhm auf dem Exekutionswege auch das Wirtshaus. Johann Caspar übernahm das von Böhm erbaute Haus Nr. 7, welches 1805 durch Kauf wieder mit dem Wirtshause vereint wurde. Im Besitz der Familie Böhm blieb Podlitz bis 1838, wo es Franz Dornaus, Sohn des Andreas Dornaus, Gutsbesitzer von Quies, von seiner Mutter Rosalia, geborene Böhm, die das Anwesen von ihrem Vater Josef Böhm geerbt hatte, übernahm. Seit 1880 gehört die Schank- und Gartenwirtschaft Anton Dornaus. 1839 brannte das Wirtshaus ab, 1841 brannte das unweit stehende Mauthaus ab, dabei kam auch der Mauteinnehmer Hahn ums Leben. Während das Wirtshaus bald wieder neu erbaut wurde, blieb das Mauthaus wüst.


Bienert1 2.jpeg Gasthaus von Anton Dornaus an der Straße von Habstein nach Dauba, vorm Haus der Postbus. Die staatliche Buslinie verband ab 1.12.1909 Habstein, Dauba und Liboch.

P1050441.jpg P1050443.jpg Das Dach ist neu, die Fassade kündet noch von der Vorkriegszeit.

P1050511.jpg Grabstätte der Familie Dornaus in Pablowitz.

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