Schedoweitz

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In früherer Zeit gingen die Kinder in die Schule nach Widim, zeitweise auch in das kaum nähere Wosnalitz zur Schule, bis zunächst ein Lehrer Tietz und später ein Lehrer Kreibich abwechselnd in verschiedenen Privathäusern Unterricht hielten. 1825/26 wurde ein Schulhaus erbaut und am 9. Juli 1829 feierlich eingeweiht. In diese einklassige Volksschule wurden nun die Kinder aus Schedoweitz, Dobrzin und Wlkow eingeschult.
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Lehrer war Franz Czerwenka und die Schule wurde als Filialschule der Pfarrschule in Widim betrieben und erst unter Lehrer Anton Ungermann, der hier bis 1873 arbeitete, selbstständig.
  
 
== Gemeindeverwaltung ==
 
== Gemeindeverwaltung ==

Version vom 5. Juli 2020, 12:25 Uhr

Schedoweitz ist eine Ortschaft im Gerichtsbezirk Dauba.

Inhaltsverzeichnis

Übergeordnete Verwaltung

Gerichtsbezirk Dauba im Kreis Dauba

Ortsteile und zugehörige Einschichten, Gemeindebereich

  • Schedoweitz
  • Wlkow
  • Kostarliczken

Das Gemeindegebiet umfasste 619 Hektar.

Lage, Nachbargemeinden und Umgebung

Die Katastralgemeinde Schedoweitz liegt 6 km nördlich von Dauba. Sie grenzt im Norden und Nordwesten an Draschen, im Nordosten an Groß-Blatzen, im Osten an Dubus, südlich an Dobrzin, südwestlich an Widim und westlich an Groß-Wosnalitz. Die beiden Orte befinden sich auf Sandsteinplateaus, umgeben von zahlreichen Schluchten, die hier Gründe oder Gräben genannt werden, so der nach Wosnalitz ziehende Kohlgraben, der nach Dubus führende Babengraben sowie Dreßlergraben und Quergraben. Markante Erhebungen sind der Wachstein bei Wosnalitz, der Spitzstein bei Schedoweitz mit seinen Eisenerzeinlagerungen, die Kesselkuppe zwischen Wosnalitz und Schedoweitz und das Pilzbergel bei Wlkow.

Bodengestalt

Von tiefen Gräben durchzogene Sandsteinhochfläche, teils stehen die Wände in 3 Etagen übereinander, durch lehmige Hangstufen von einander getrennt.

Gewässer und Trinkwasserversorgung

Aufgrund des Sandsteinbodens gibt es keine fließenden Gewässer, die Versorgung in Schedoweitz erfolgte über einen Brunnen auf dem Dorfplatz, für das Vieh wurde Regenwaser in Zisternen gesammelt. Die Einwohner von Wlkow holten ihr Wasser mit Fuhrwerken aus Kluk.

Flur- und Geländenamen

Wolfskamm, Halsbreche, lange Kluk, Steckenkamm, Babengraben, Kostarlizken, hintere Kaute, Rodeland, Borka, Kesselkoppe, Schmiedgraben

Ortsgeschichte

Erste Erwähnung fand Schedoweitz in einer Erbteilungsurkunde aus dem Jahre 1402, wo es dem Heinrich Hlawacz von Duba zufiel. Im Jahre 1498 gehörte es zur Herrschaft Hauska, von welcher es im 16. Jahrhundert bei der Erbteilung zwischen den Brüdern Wenzel und Georg Hrzan von Harasow abgetrennt und dem neu gebildeten Gut Widim zugeordnet wurde. Bei Widim verblieb der Ort bis zur Aufhebung der Patrimonialwirtschaft mit Ausnahme von 9 Häusern, die im Zuge der Erbteilung 1700 zum Gute Stranka kamen. Das Gasthaus (Nr. 1) mit der daneben stehenden Schmiede soll als erstes bestanden haben. Frondienste hatten die Einwohner auf dem Meierhof Wlkow zu leisten. Schadensfeuer (zum Glück nur einzelne Häuser oder Gehöfte) gab es 1829, 1843 und 1849.

Bevölkerung, Einwohnerentwicklung und Erwerb

Vorzugsweise wurden Ackerbau und Viehzucht betrieben, wobei die Viehzucht aufgrund des Wassermangels nur mässig war. Forstarbeit gab es in den Waldungen rund um den Ort, die der Herrschaft Widim zu Eigen waren. Sandstein wurde nur zum lokalen Bedarf gebrochen. An Obstbäumen gab es besonders Süß- und Sauerkirschen, Nußbäume und Weichseln. 1880 gab es neben den Bauernwirtschaftennoch noch 17 Gewerbetreibende, darunter allein 3 Gastwirte, einen Kaufladen, eine Grießlerei, 3 Hopfenhändler und einen Getreidehändler. Schedoweitz hatte 1880 40 Häuser mit 243 Einwohner, 3 dieser Häuser gehörten zu Einschicht Kostarliczken.

Pfarrei, Matriken, Kirche

Schedoweitz war zeitweise nach Dauba und nach der förmlichen Neubepfarrung am 17. Juni 1722 nach Widim eingepfarrt. Im Ort selber gab es eine kleine Kapelle, erbaut Ende des 18. Jahrhunderts und an der Straße ein kleines hölzernes Glockenhaus. Am Ortsausgang, links der Straße nach Wlkow gab es ein steinernes Feldkreuz, errichtet von Steinmetz Josef Schiffner aus Drum auf Kosten der Lehrersgattin Rosina Riedl. Dies Kreuz trug ein Bildnis des hl. Prokopius und wurde am Gelöbnistage des Dorfes, dem St. Prokopitage 1882 feierlich eingeweiht.


http://wiki-de.genealogy.net/Pfarrei_Dauba

Schule

In früherer Zeit gingen die Kinder in die Schule nach Widim, zeitweise auch in das kaum nähere Wosnalitz zur Schule, bis zunächst ein Lehrer Tietz und später ein Lehrer Kreibich abwechselnd in verschiedenen Privathäusern Unterricht hielten. 1825/26 wurde ein Schulhaus erbaut und am 9. Juli 1829 feierlich eingeweiht. In diese einklassige Volksschule wurden nun die Kinder aus Schedoweitz, Dobrzin und Wlkow eingeschult. Lehrer war Franz Czerwenka und die Schule wurde als Filialschule der Pfarrschule in Widim betrieben und erst unter Lehrer Anton Ungermann, der hier bis 1873 arbeitete, selbstständig.

Gemeindeverwaltung

Im Jahr 1880 gab es einen Gemeindevorsteher, 2 Gemeinderäte und 7 Ausschüsse. Ein Gemeindearchiv war nicht vorhanden. Das Grundparzellenprotokoll aus dem Jahre 1843 samt Gemeindemappe und ein Buch aus dem Jahre 1790 wurden jeweils beim Vorsteher aufbewahrt.

Verkehr, Gastgewerbe, Sport

Kulturpflege und Vereinswesen

Sehenswertes

Einzelgebäude, Personen

Kriegsopfer

  • Dornaus, Gustav, Obergefreiter, geboren am 16.08.1916 in Schedoweitz, Todes-/Vermisstendatum: 06.03.1944, beerdigt in Widim
  • Richter, Josef, Schütze, geboren am 26.09.1914 in Schedoweitz, Todes-/Vermisstendatum: 23.03.1944, Todes-/Vermisstenort: Nikolaijewka unweit Odessa

Bilder

Schedoweitz 01a.jpg

Literatur und Quellen

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