Schlängelweg

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Dieser alte Fernwanderweg entstand als Elbehöhenweg auf dem rechten Elbufer. Er führte von Leitmeritz (Litoměřice) über die rechtselbischen Höhenzüge etwa dem Verlauf des Elbtales folgend bis nach Wehlen und wurde später bis Pirna verlängert. Auf den Wanderkarte von Carl Kroitzsch wird er als Höhenweg rechtes Elbufer Wehlen - Leitmeritz bezeichnet.

Auf der talbegrenzenden Höhen der anderen Elbseite findet sich der "Höhenweg linkes Elbufer" von Bodenbach nach Trebnitz verlaufend.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Er entstand infolge einer Anregung des Wegemeisters Herrn Prof. Müller vom 10. April 1912 unter Federführung des Leitmeritzer Mittelgebirgsvereins unter Zusammenarbeit mit dem Aussiger Gebirgsverein, dem Gebirgsverein für die Böhmische Schweiz und dem Gebirgsverein für die Sächische Schweiz.

Wegezeichen, Markierung

Das Wegzeichen war ein Blechschild mit aufgemaltem grünem Schlängel. Davon gab es im Laufe des jahrelangen Bestehens mehrere Versionen.

Schlängelweg1.jpg Für einen Bodenfund noch erstaunlich gut erhaltene Farbgebung

Schlängelweg2.jpg Geprägte Version, leider fehlt die Farbe weitgehend

Schlängelschandau 3621.JPG Alte Wegmarkierung am Lutherweg, der von Bad Schandau nach Ostrau führt. Foto von Bert Schäfer, Lichtenhain.

Verlauf

Schlängel.jpg Kurzbeschrieb im Wanderwegeverzeichnis des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz

Ausgangspunkt ist Leitmeritz (Litoměřice), dann folgt der Pfaffenhof

AK-Leitmeritz-Litomerice-Pfaffenhof-verschiedene-Ortsansichten.jpg

und der Aufstieg zur Radebeule (Radobýl). Ab hier gibt es zwei Varianten: eine Direkte über Knobloschka (Knobloška), die andere über Michelsberg (Michalovice), Groß-Tschernosek (Velké Žernoseky), Burgruine Radek (Hrádek) - dem Wächterberg der Böhmischen Pforte (Česká brána), und zur schönen Burgruine Kamaik (Kamýk). Weiter folgen der Eisberg (Plešivec), dann der Radischken (Hradiště) bei Hlinai (Hlinná), Mentau (Mentourov), Kundratitz (Kundratice) und der Aarhorst (Varhošt') mit seinem Aussichtsturm und herrlichen Rundumblick.

Wir wandern entlang der Martinswand (Martinska Stena) und Winterberg, nach Tschersing (Čeřeniště), Nemschen (Němčí), den Quarklöchern (), Sedl (Sedlo), Malschen (Malečov), Salesl (Zálezly) bei Proboscht (Probošt), Sulloditz (Suletice), Plan (Pláně) und Planer Koppe () nach Saubernitz (Zubrnice). Groß-Priesen (Velké Březno) und die dortige bekannte Brauerei lassen wir im Elbtal liegen, vielleicht liegt ja noch ein Gasthaus am Wege, das den schmackhaften Gerstensaft ausschenkt?

Es geht bergan nach dem ehemaligen Groß Zinken (Velké Štinkov), dem Zinkenstein (Buková hora) mit der noch bewirtschafteten Tetschener Baude und dem markantem Fernsehturm. Auf der Hochebene geht es über Reichen (Rychnov) nach Hortau (Lesna), wo man einen Abstecher zur Netterskoppe (ohne tschechischen Namen) machen kann - auch hier bestand früher eine Bergbaude, die Netterskoppenbaude.

Es geht über Steinbach (Kamená), Kolmen (Chlum) zur Kolmener Kippe mit einem Aussichtsturm und den kurz unterhalb gelegenen Resten der Baude. Wir steigen nun ab in die Altstadt (Staré Město) nach Tetschen (Děčín). Wenn man möchte, kann man sich in dieser schön gelegenen Stadt am sehenswerten Marktplatz in einer Wirtschaft erfrischen. Auch das mitterweile teilweise restaurierte Schloss bietet interessante Verweil!

Es geht hernach treppauf zum Quaderberg (Stoličná hora oder neuerdings Kvádrberk) und über die Rosenkämme (Růžový Hřeben) nach Hainhübel - der Binsdorfer Höhe (Kamenný vrch). Hier verlässt der ab Tetschen gemeinsam laufende Kammweg unseren Schlängelweg und wendet sich nach Rosendorf (Růžová). Wir laufen die Binsdorfer Allee (Knížecní cesta) entlang nach Elbleiten (Labská Stráně) zum Belvedere, das einen einzigartigen Höhenblick in das felsengesäumte Elbtal bietet!

Die Dürrkamnitzschlucht (Suchá Kamenice) geleitet uns bergab ins Elbtal und wir erreichen wenig später Herrnskretschen (Hřensko). In der Dürrkamnitzschlucht stand einmal die Krümmerwandbaude.

Einst wurde Herrnskretschen entlang der Kamitz (Kamenice), auf gleichem Wege wie zum Prebischtor durchquert. Es ging dann den Grund der Dürre Biele (Suchá Bělá) hinauf zum Klötzerbloß bzw. Kreuzwege (U Křížovatky), über die Grenze auf die Winterbergstraße, zur malerischen Kipphornaussicht und von hier wieder bergab zum Elbleitenweg.

Auf dem Elbleitenweg gelangt man zum Schrammtor und hier bietet sich ein Abstecher zur famosen Schrammsteinaussicht an, die dem Wanderer die einzigartige Felslandschaft so malerisch zu Füßen legt! Man wandert nun am markanten Falkenstein vorbei zum Backofen und nach Ostrau. Mit dem historischen Aufzug oder über den Lutherweg gelangt man ins Elbestädtchen Bad Schandau.

Ab hier geht es erst mal gemütlich entlang der Elbe nach Prossen und dann wieder ansteigend auf den majestätischen Lilienstein. Von diesem steigt man in Richtung Ebenheit hinab und überquert die Elbe mittels Fähre zur Stadt Königstein. Von hier gelangt man über die Höhe nach Weißig und am Nonnenstein hinauf zum Felsplateau des Rauensteins. Auf dem Kammwege desselben wendet man sich schließlich absteigend nach Pötzscha, einer Ortschaft die der Stadt Wehlen gegenüber an der Elbe gelegen ist. Hier endete die erste Ausbaustufe des Schlängelweges. Später wurde er über die Bärensteine bis nach Pirna erweitert.

Kartenmaterial

Das unvergleichliche Original von Carl Kroitzsch, Aussig im Bestand der SLUB: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90061111/df_dk_0011857

Es empfehlen sich die Karten Nr. 11 und 12+13 vom KČT, sowie Böhm's Große Wanderkarte der Sächsischen Schweiz.

Ortsbezeichnung

Deutsche Ortsnamen und Bezeichnungen seien zuerst genannt, die tschechischen Bezeichnungen folgen in Klammern.

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