Wopparn

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Wopparn und das Wopparner Tal

Ein Text von Walter Schwenke

1340 erhielt Smil von Wchinitz vom Altzeller Klostergut Lobositz die Stelle einer alten Mühle mit Umgebung zur Nutzung. Er gilt als der Erbauer der Höhenburg Wopparn, die 1354 erstmals im Zusammenhang mit Smil Teschinsky von Kinicz erwähnt wird und in deren Schutz das Dorf Wopparn entstand. Die Burg gehört zu den seltenen turmlosen Burgen und wurde nur durch eine starke umlaufende Außenmauer mit Wehrgang geschützt. Sehr wehrhaft war sie aber nicht, denn wahrscheinlich nahm sie bereits in den Hussitenkriegen erheblichen Schaden und wird bereits 1519 als verödet gemeldet. Die romantischen Überreste der Burg auf einem hohen Sporn über dem Wopparner Tal führten dazu, das Ende des 19. Jahrhunderts ein Lokal mit Tanzdiele und Kegelbahn in den Überresten angelegt wurde. 1626 wird die Madermühle (Hawelkenmühle) erstmals gennant, 1665 wird die Kaisermühle (Wokurkenmühle) erwähnt. 1833 hat der Ort 33 Häuser und 202 deutsche Einwohner, im Tal werden 6 Mahlmühlen beschrieben: Klein-Mühle, Neu-Mühle mit Fischteich (im 30 jährigen Krieg zerstört), Deutschmühle (auch Konrad-Mühle), Schwarztaler- oder Waberschintzenmühle, Hawelkamühle und Wokurkenmühle. 1893 hat der Ort 36 Häuser und 158 deutsche Einwohner, an Mühlen werden aufgezählt: Kaisermühle, Hawelkenmühle, Schwarzthal-Mühle, Deutschemühle und Horakenmühle. Eingepfarrt ist das Dorf nach Wellemin, zuständiges Postamt ebenfallsWellemin, Schule in Kottomirsch, Gerichtsbezirk Lobositz, Bezirkshauptmannschaft Leitermitz. Im Ort selbst gibt es eine kleine Kapelle. 1930 sind es 45 Häuser und 226 Einwohner, davon neu zugezogen 21 Tschechen, ein kleiner Verweis auf das planvolle Aufbrechen der deutschen Siedlungsräume durch den tschechischen Staat. Das Wopparner Tal wird vom Milleschauer Bach durchflossen, beginnt kurz unterhalb von Wellemin und endet bei Klein-Tschernosek an der Elbe. 1928 werden in Meinholds Routenführer von oben nach unten folgende Mühlen beschrieben: Katscherkenmühle (an der Einmündung des vom Bahnhof Milleschau-Kottomirsch kommenden Baches), Horaken-Mühle (zu Wellemin gehörig), Piselmühle (an der Einmündung des Priesener Baches), Neue Mühle, Deutsche Mühle (Mündung des Dorfbaches von Kottomirsch), Schwarztaler Mühle (Mündung des Seitentales, in dem das Dorf Wopparn liegt), Schweizer Mühle, Kaisermühle, unterhalb derselben noch der Peststein aus dem Jahre 1681 und schlußendlich die Klein-Tschernoseker Mühle. Durch das Tal führt der Kegelweg geheißene Fernwanderweg vom Jeschken zum Donnersberg. Unweit der Kaisermühle beginnen die Kaiserstufen, auch Hundsstiege genannt, ein vom Lobositzer Mittelgebirgsverein angelegter Aufstieg zum Lobosch, der zum Teil einen älteren Weg nach Welhotta benützt. Weiterhin führt die eingleisige Bahnstrecke von Teplitz nach Lobositz durch das Tal. Die 2008 noch verfallene Schwarztaler Mühle ist mittlerweile (März 2011) renoviert und lädt mit Pension und Biergarten zum Verweilen ein.



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