Beschkaben
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Version vom 20. Dezember 2021, 18:43 Uhr
Übergeordnete Verwaltung
Die zerstreute Ortschaft Beschkaben gehörte zur Katastralgemeinde Groß-Blatzen im Gerichtsbezirk Dauba im Kreis Dauba.
Ortsteile und zugehörige Einschichten, Gemeindebereich
Zu Groß-Blatzen gehörten 22 Häuser, acht Häuser standen im Hausker Grund und Rabenei umfasste 6 Häuser. Zu Beschkaben selbst zählten 8 Häuser, zur Gemeinde gehörten weiterhin die 7 Häuser von Kohlgraben, 1 Haus in Schnellhübel, 4 Häuser in Schnellgrund und die 2 Häuser der Schönauer Mühle. Der Ort liegt nordwestlich von Blatzen an der Westseite des 467 m hohen Beschkabener Berges, der in Richtung des Tales vom Schönauer Bach allmählich abfällt.
Lage, Nachbargemeinden und Umgebung
Bodengestalt
Gewässer und Trinkwasserversorgung
Flur- und Geländenamen
Ortsgeschichte
Im 16. Jahrhundert werden Beschkow und Beschkuwek genannt, also Groß- und Klein-Beschkaben. Erst im Jahr 1700 wird der Ort als zur Herrschaft Hauska gehörend erwähnt, obwohl schon 1593 Grundstücke und Teiche in seiner Nachbarschaft angeführt werden.
Artikel in der Leitmeritzer Zeitung vom 08.03.1916:
Dauba, 4. März. (Verlängerung
der verschärften H u n d e s p e r r e.) In
der Ortschaft Beschkaben, Gemeinde Großblatzen,
wurde in einem Gehöfte eine Person von einem
Kettenhunde in die Hand gebissen. Dieser Hund
wurde getötet und bei der Öffnung des Kadavers
amtlich Wutkrankheit festgestellt. Von der politischen
Behörde wurden daher die bereits angeordneten
verschärften Hundesperrvorschriften abermals im ganzen
politischen Bezirke um weitere drei Monate, das
ist bis zum 16. Mai verlängert. Da die Wut-
krankheit nicht nur im hiesigen, sondern auch in
den angrenzenden Bezirken eine besorgniserregende
Ausbreitung angenommen hat, werden dis Bürger
meister- und Gemeindeämter aufgefordert, die Hunde
haltung strengstens zu überwachen, damit die Zahl
der Hunde vermindert und die Tilgung der Wut-
krankheit erleichtert werde. Die Hundesteuer sollte
daher in allen Gemeinden des politischen Bezirkes
eingeführt und herrenlos herumlaufende Hunde ein
gefangen und getötet werden.
Bevölkerung, Einwohnerentwicklung und Erwerb
1786 findet Beschkaben keine Erwähnung, 1843 sind es 21 Häuser mit 141 Einwohnern, 1857 immer noch 21 Häuser mit 144 Bewohnern und 1880 23 Häuser mit 123 Einwohnern.
Nach dem Krieg aus dem Gedächtnis rekonstruiert
Pfarrei, Matriken, Kirche
Beschkaben und seine zugehörigen Einschichten waren nach Dauba eingepfarrt, Groß-Blatzen jedoch nach Borschim.
Schule
Die Kinder waren nach Herrndorf eingeschult, dort bestand in Schönau (Schönau Nr. 13) seit 1871 eine Volksschule, die 1887 zweiklassig wurde. 1888 hatte dieselbe 83 Schüler. Davor befand sich die Schule im Haus des Lehres Josef Franz in Herrndorf Nr. 5.
Gemeindeverwaltung
Verkehr, Gastgewerbe, Sport
Kulturpflege und Vereinswesen
Sehenswertes
Einzelgebäude, Personen
- Beschkaben Nr. 1 Familien Stiebitz und Laube
- Beschkaben Nr. 2 Familien Spiegler und Ehrlich
- Beschkaben Nr. 3 Familie Seliger
- Beschkaben Nr. 4 Familie Minks
- Beschkaben Nr. 5 Familie Minks
- Beschkaben Nr. 6 Familie Tietz
- Beschkaben Nr. 7 Familie Hieke
- Beschkaben Nr. 8
- Beschkaben Nr. 9
- Beschkaben Nr. 10 Gebrüder Türke
- Beschkaben Nr. 11
- Beschkaben Nr. 12
- Beschkaben Nr. 13
- Beschkaben Nr. 14
- Beschkaben Nr. 15
- Beschkaben Nr. 16
- Beschkaben Nr. 17
- Beschkaben Nr. 18
- Beschkaben Nr. 19
- Beschkaben Nr. 20
- Beschkaben Nr. 21
- Beschkaben Nr. 22 Schönauer Mühle
Aus den Innsbrucker Nachrichten vom 10.01.1901: "(Erforen.) Aus Dauba in Nordböhmen wird berichtet: Am Neujahrstage fuhren der fünfzehnjährige und der zehnjährige Sohn des Häuslers Pilz im nahen Beschkaben mit einem kleinen Wagen, auf den ein Koffer geladen war, nach Hirschberg zur Bahn. Auf dem Rückwege saß der zehnjährige Knabe auf dem Wagen, während der ältere Bruder denselben zog. Es herrschte eine eisige Kälte und ein grimmiger Wind brauste über die Fluren. Um sich einigermaßen zu erwärmen, dürften die beiden Brüder unterwegs irgendwo Branntwein getrunken haben. Unter den Wirkungen desselben mag der kleinere Knabe auf dem Wagen bald eingeschlafen sein und der größere, der jedenfalls auch etwas berauscht war, bemerkte dies nicht. So trabte er denn in der Abenddämmerung der Heimat zu, und als er diese endlich erreichte, fanden die entsetzten Eltern den zehnjährigen Knaben erstarrt und entseelt im Wagen, ohne daß der ältere Bruder hievon eine Ahnung hatte." In der Annahme, daß der Weg über Kortschen und Tacha genommen wurde, reden wir über eine Tour von 24 km und 400 Höhenmetern. Über Dauba und Wrchaben ist es noch deutlich weiter.
Kriegsopfer
Das Kriegerdenkmal in Beschkaben, errichtet aus einem typischen eisengeäderten Sandsteinblock
Der Ort Beschkaben verlor im 1. Weltkrieg folgende Einwohner:
- Josef Tietz, gefallen am 6.11.1914
- Josef Stiebitz, gefallen am 29.1.1915
- Franz Micksch, gefallen am 20.5.1915
- Josef Minks, gefallen am 20.2.1916
- Franz Seliger, gefallen am 26.5.1917
- Franz Wiedner, vermißt 1915
- Wenzel Proboscht, vermißt 1917
Das Verzeichnis des Volksbundes nennt für den 2. Weltkrieg folgende Namen:
- Hübel, Ernst, * 06.09.1923 aus Groß-Blatzen, + 01.09.1943, Smolensk / Chmost Fluss /Kardymovo /Moschtschinki / Stabna
- Hieke, Wenzel, Gefreiter, Geburtsdatum: 13.06.1922 aus Beschkaben, Todesdatum: 18.10.1942, Goroditsche,Sa.Kp.2/389 H.V.Pl.
- Minks, Eduard, Geburtsdatum: 13.04.1900 aus Beschkaben, Todes-/Vermisstendatum: 03.1945
- Breuer, Friedrich, Gefreiter, Geburtsdatum: 08.12.1919 aus Rabenei, Todes-/Vermisstendatum: 23.08.1941, Tschista
Bilder
Literatur und Quellen
- https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=210752
- Heimatkunde für den politischen Bezirk Dauba
- Heimatkreisarchiv Waldkraiburg