Borschen
Der Borschen ist ein 538 Meter hoher Berg aus Klingstein (Phonolith), und stellt den Rest eines vulkanischen Schlotes dar, der hier den Gneis durchbrach. Der Borschen liegt über dem rechten Ufer der Biela zwischen den Städten Brüx und Bilin im westlichen Teil des Böhmischen Mittelgebirges. Der Berg trägt viele Namen (Borschen, Biliner Stein, Biliner Löwe) und ist Hausberg und Wahrzeichen von Bilin. Rings um den Berg liegen die Ortschaften Hrobschitz, Kautz und Liebschitz. Markant sind vor allem die nordseitigen, über 100 Meter hohen, felsigen Abstürze. Bereits in grauer Vorzeit weckte der Berg das Interesse der Menschen, am Südfuß findet sich ein Gräberfeld aus der Hallstatt-Zeit. Goethe besuchte Bilin und die Borschengegend 1810 und 1813 mehrfach, den Berg selber bestieg er nicht, malte ihn aber recht detailgetreu. Auch Alexander von Humboldt besuchte 1810 den Borschen. Vor Ort beschäftigte sich der Badearzt und Geologe Dr. Franz Ambos Reuß intensiv mit dem Borschen. Am 13. Juli 1890 wurde durch den im April 1890 gegründeten Biliner Gebirgsverein ein neuer Borschenweg eingeweiht. Davor führten nur schmale Pfade zum Gipfel und den Fremden wurde angelegentlich ein einheimischer Führer empfohlen. Auch die umliegenden Alpenvereinssektionen Teplitz und Saaz hatten den Berg als Tätigkeitsfeld erwählt. Ab 1917 bemühte sich R. L. Scharf um die Errichtung einer Hütte, mit der Einweihung des Borschenhauses (auch Borschenschutzhaus) 1925 wurde dieser Wunsch erfüllt. Scharf wohnte fortan im Borschenhaus und machte sich um die Erschließung des Berges für Wanderer und Kletterer verdient. Bereits sehr viel eher war im Gipfelbereich ein kleines Schutzdach errichtet worden, das später zur Lois-Scharf-Hütte ausgebaut wurde. Im Bereich des Borschenhause wurde der Borschengarten angelegt, um den Besuchern die Flora des Berges näherzubringen. 1933 gab der Verein der Borschenfreunde einen von Wilhelm Mikula erstellten Wanderführer für den Borschen heraus.
Auf dem Gipfel Der Leierkasten, Photographie und Verlag A. Karbus, Bilin
Der Mittagsstein, Photo A. Karbus Bilin