Dürchel

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Das ursprüngliche hölzerne Schulgebäude wurde 1792 erbaut und brannte 1859 nebst 3 benachbarten Wirtschaftsgebäuden ab. 1860 wurde am selben Platz ein steinernes Schulgebäude errichtet, das 1888 noch bestand. Die Schule wird 1888 als einklassig bezeichnet und durchschnittlich von 50 Kindern besucht. Eine Schulbibliothek wurde 1840 angelegt, sie umfasste 1888 200 Bände.
 
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== Einzelgebäude und Sehenswürdigkeiten ==
 
== Einzelgebäude und Sehenswürdigkeiten ==

Version vom 13. Juli 2013, 23:13 Uhr

Dürchel ist eine Ortschaft im Gerichtsbezirk Dauba.


Inhaltsverzeichnis

Ortsteile und zugehörige Einschichten

Die Gemeinde Dürchel bestand aus den Ortschaften Dürchel (tschechisch Drchlava) mit der Einschicht Hutschar (nach 1918 auch Kutschar) und der Ortschaft Radisch (tschechisch Hradiště).

Lage, Nachbargemeinden und Umgebung

Dürchel liegt etwa 5 km nördlich von Dauba. Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an Pablowitz, im Osten an Klum, im Süden an Dauba und im Westen an das bereits zu Sebitsch gehörende Gründeltal mit der Burgruine Pauska und der ehemaligen Gründelmühle (auch Gründenmühle). Die Ortschaft Radisch liegt etwas nordwestlich von Dürchel in einem Seitental des Gründeltales. Hervorstechende touristische Ziele sind die Reste der Ruine Pauska und der Gründelmühle. Mittlerweile hat sich das Gründeltal zu einem Zentrum der Kletterei im Nordteil der Daubaer Schweiz entwickelt. Die ersten Gipfel wurden 1909 von Leitmeritzer Kletterern erstiegen, als bedeutende Felsen seien Windlochturm, Blocksteine, Böser Bruder und Hinterer Oschitzer Turm genannt. Seit 1974 findet alljährlich das Karel-Blažek-Gedächtnistreffen statt.

Ortsgeschichte, Einwohnerentwicklung

Die erste Erwähnung von Dürchel datiert auf den 28.8.1265 als ein Nachepluk de Drchlawa als Zeuge gennant wird, am 23.5.1359 tritt ein Hyrd von Dürchel als Bürge für die Herrn von Byschitz in Erscheinung. Zwischen 1363 und 1381 wird häufig ein Ritter Sobiehrd von Drziewyssitz (Sebitsch) auf Dürchel erwähnt, der zum Gefolge der Berka von Duba gehörte und zwischen 1363 und 1373 mehrfach Pfarrer für den Kirchsprengel Dürchel in Vorschlag brachte. Am 28.11.1388 übte aber bereits Heinrich Berka von der Duba auf Hauska Patronatsrechte bei der hiesigen Pfarrkirche aus. Bei der Teilung der Berkagüter 1402 fiel das Dorf Heinrich Hlawacz, einem Sohn des bereits erwähnten Heinrich zu, welcher 1412 mit dem Sitz "auf Habstein" genannt wird. Am 9.3.1417 verkaufte er Dürchel und Kalken an Elisabeth von Klingenstein, die wohl kurze Zeit später starb, denn 1423 schenkte König Sigismund dem Johann Kobik von Kolowrat zur Belohnung für geleistete Kriegsdienste das Dorf. 1547 gehörte es dann Wenzel von Wartenberg auf Leipa und blieb bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaft mit der Herrschaft Neuschloss vereint. Das Dorf Radisch, das seinen Namen nach einer alten Burgstätte trägt, gehörte den Besitzern von Habstein und wurde etwa 1545 von Siegmund Smirzitzky von Smirzitz an Christoph von Wartenberg veräußert und verblieb seitdem auch bei der Herrschaft Neuschloss. Unter Johann von Wartenberg (1570 bis 1594) wurde bei Radisch eine Schäferei erbaut, wo über 1000 Schafe gehalten wurden. 1888 wurde im Gemeindeamt noch ein altes Schöppenbuch verwahrt, dessen Aufzeichnungen bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.

1888 zählte Dürchel 43 Häuser und hatte zusammen mit Radisch 251 katholische Einwohner. Damals gab es in Dürchel 3 öffentliche Brunnen. Das zuständige Postamt war Dauba. 1890 werden in Dürchel zusammen mit der Einschicht Hutschar 43 Häuser von 212 Menschen bewohnt, in Radisch standen 8 Häuser in denen 53 Menschen lebten. Bei der Volkszählung von 1930 werden in Dürchel in 39 Häusern 173 deutsche Einwohner erwähnt, die zu Dürchel gehörige Einschicht Hutschar (1 Haus) wird von 6 Menschen bewohnt und in Radisch wohnen in 7 Häusern 35 Deutsche. Tschechische Einwohner hatte die Gemeinde nicht. 4 Menschen waren 1930 evangelischen Glaubens. Das Gemeindegebiet umfasste 1930 377 Hektar.

Pfarrei, Matriken, Kirche

Schule

Das ursprüngliche hölzerne Schulgebäude wurde 1792 erbaut und brannte 1859 nebst 3 benachbarten Wirtschaftsgebäuden ab. 1860 wurde am selben Platz ein steinernes Schulgebäude errichtet, das 1888 noch bestand. Die Schule wird 1888 als einklassig bezeichnet und durchschnittlich von 50 Kindern besucht. Eine Schulbibliothek wurde 1840 angelegt, sie umfasste 1888 200 Bände.

Einzelgebäude und Sehenswürdigkeiten

Personen, Kriegsopfer

Ein Kriegerdenkmal hat sich in Dürchel nicht erhalten, der gesamte Friedhof wurde weitgehend zerstört.

Die Kartei des Volksbundes verzeichnet 4 Männer mit Geburtsort Dürchel.

  • Eiselt, Josef Franz, Gefreiter, Geburtsdatum: 28.05.1908, Todes-/Vermisstendatum: 05.09.1943,Nowaja-Wodolaga
  • Liehmann, Franz, Obergefreiter, Geburtsdatum: 10.07.1922, Todes-/Vermisstendatum: 31.03.1945
  • Liehmann, Heinz, Gefreiter, Geburtsdatum: 26.12.1921, Todes-/Vermisstendatum: 11.12.1942, bei Stalingrad
  • Prinke, Ernst, Geburtsdatum: 16.07.1922, Todes-/Vermisstendatum: 12.10.1943, Chaltsch 25km NO Gomel


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