Seibthübel

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Der Seibthübel ist ein 819 Meter hoher Berg im Isergebirge zwischen den Ortschaften Johannesberg und Ober-Maxdorf. Seinen Namen bekam er vom Besitzer des Flurstückes Seibt aus Maxdorf. Die Ortsgruppe Oberes Kamnitztal des Deutschen Gebirgsvereins für das Jeschken- und Isergebirge errichtete auf dem Gipfel 1887 einen 11 bzw. 14 Meter hohen eisernen Aussichtsturm, der vorher eine Ausstellung österreichischer Eisenwerke in Wien zierte, aufgekauft wurde und dann den ersten eisernen Aussichtsturm im damaligen Kronland Böhmen darstellte. Die unterschiedlichen Höhenangaben in verschiedenen Publikationen kommen je nach Einberechnung des maximal 3 m hohen Steinsockels in die Gesamthöhe zustande, die eigentliche Metallkonstruktion ist 11 m hoch. Den Baugrund für den Aussichtsturm stellte der Grundbesitzer Seibt unentgeltlich zur Verfügung. Die feierliche Eröffnungs fand am 15. August 1887 statt, die Festrede wurde von Eduard Strache aus Warnsdorf gehalten. Leopold Ullrich aus Reichenberg erstellte ca. 1888 einen Stahlstich des Rundblickes. Unweit des Turmes entstand zunächst eine Bretterbude, in der Erfrischungen an die Turmbesucher verkauft wurden, später entstand in Privatinitiative eine Bergbaude. Bei der Volkszählung 1920 werden 5 Bewohner der zu Ober-Maxdorf gehörenden Einschicht Seibthübel (Seibtův Vrch) genannt. Am 5. Februar 1928 wurde auf der Hauptversammlung der Ortsgruppe Oberes Kamnitztal des Gebirgsvereins der Beschluß zum Kauf der Seibthübelbaude gefaßt und am 16. März 1928 mit Unterzeichnung des Kaufvertrages in die Tat umgesetzt. Bereits am 17. März zog als Pächter Herr Kühnel ein. Es folgten im Laufe des Jahres 1928 umfangreiche Umbauten und Erweiterungen unter Aufsicht des Obmanns der Ortsgruppe Ernst Zenker. Am 29. September wurde bei einer Herbsttagung aller Ortsgruppen des Gebirgsvereins eine Widmungstafel enthüllt, die folgenden Wortlaut hatte:

Heimat! Du Zauberwort, Der Kindheit Träume rufst du wach, Wölbst über uns dein schützend Dach. Wahrt, Brüder solch einz`gen Hort!

Ende 1933 verstarb der erste Pächter und langjährige Bergwirt Herr Kühnel, was zur Auflösung des Pachtverhältnisses führte, ab 1934 war Josef Schaffer Pächter. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde der Berg in Slovanka umbenannt, die Bergbaude wurde Betriebsferienheim und der Aussichtsturm verfiel aufgrund mangelnder Pflege. Erst nachdem er 1999 zum technischen Denkmal erklärt wurde, kam es zur Restaurierung, die am 5. Juli 2000 mit der Wiedereröffnung ein glückliches Ende fand. Unterhalb des Gipfels findet sich der Seibtbrunnen mit den Resten eines aus Maxdorfes kommenden Kreuzweges. Über den Seibthübel führte der Kammweg.

Seibthübelbaude.jpg Anzeige aus dem Jahrbuch 1934 des Gebirgsvereins

Seibthübel1.jpg Seibthübel.jpg

Shb.jpg Karte aus dem Verlag M. Aurich, Niederhanichen bei Reichenberg

Sbh2.jpg Der Turm kurz nach der Einweihung. Bild aus der "Heimatkunde"

Sbh3.jpg Die Baude nach dem Umbau 1928, Bild aus dem 39. Jahrbuch des Gebirgsvereins

SBH11.jpg

Seibthübelbaude.jpg

Seibthübel königahöhe.jpg Blick vom Seibthübel zur Königshöhe und zum Weberberg

Seibthübel holzschnitt.jpg

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