Wolfsberg

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Der Wolfsberg, auch Wolfsbergspitze (tschechisch Vlčí hora) ist 581 Meter hoch und eine der markantesten Erhebungen im Böhmischen Niederland.

Der Wolfsberg befindet sich im Böhmischen Niederland sechs Kilometer westlich von Rumburg unmittelbar am Rand der Wald-Felslandschaft der Böhmischen Schweiz. Rings um den Berg liegen die Gemeinden Alt Ehrenberg (Staré Křečany), Zeidler (Brtníky), Schnauhübel (Sněžná), Wolfsberg (Rumburg) und Gärten (Zahrady). Den Gipfel krönt eine Bergbaude mit Aussichtsturm. Am östlichen Bergfuß befindet sich der Veronikabrunnen (Verunčina studánka). Unmittelbar nördlich des Berges liegt das Quellgebiet der Mandau.

Die Bergbaude auf dem Gipfel wurde 1887 durch den Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen erbaut. Um das Baumaterial nach oben zu transportieren, wurde seinerzeit jeder Wanderer gebeten, je einen Ziegel zum Gipfel mitzunehmen. 1888 wurde die Baude noch durch den bis heute bestehenden steinernen Aussichtsturm ergänzt. Später wurde das einst einfache Blockhaus zu einer stattlichen Baude mit umlaufender Veranda erweitert. 1904 erhielt die Baude den Namen Ferdinand-Michel-Haus.

Im Gegensatz zu allen anderen Bergbauden des nördlichsten Böhmen überstand die Baude Krieg und Nachkriegsjahre. Nach 1945 stand die Baude zunächst leer. Von 1952 bis 1957 wurde sie durch die Tschechoslowakische Armee genutzt. Seit 1972 ist die Baude in Privatbesitz.

Der Aussichtsturm wurde von 1996 bis 1999 mit Mitteln der Stadt Schönlinde (Krásná Lípa) und Sponsorengeldern umfassend instand gesetzt und ist wieder öffentlich zugänglich. Seit Januar 1999 ist die Stadt Schönlinde Eigentümer des Aussichtsturms.

Der Wolfsberg befindet sich etwa einen Kilometer nordöstlich der Lausitzer Verwerfung im Lausitzer Granitgebiet. Die Kuppe wird aus einem Nephelin-Feldspatbasalt gebildet, der durch seine hohen Magnetitgehalt eine starke Abweichung der Kompassnadel verursacht.

Vom Turm ist eine sehr umfassende Rundsicht möglich. Im Südwesten schweift der Blick über die Berge der Sächsisch-Böhmischen Schweiz bis zum Milleschauer (Milešovka) im Böhmischen Mittelgebirge. Im Süden befindet sich die gezackte Kette der Kegelberge des Lausitzer Gebirges mit Kaltenberg (Studenec), Tannenberg (Jedlová), Lausche und Hochwald. Im Osten zeigen sich die Berge des Iser-, Jeschken- und Riesengebirges. Markant sind dort der kegelförmige Jeschken (Ještěd) mit seinem auffälligen Turm und der breite Bergrücken der Tafelfichte( Smrk). Ganz im Osten sind bei klarer Sicht Reifträger (Szrenica) und Hohes Rad (Vysoké Kolo) sichtbar. Im Norden befinden sich die Höhenzüge des Lausitzer Berglandes in Sachsen mit Kottmar und Valtenberg.

Ein guter Ausgangspunkt ist der Bahnhof Herrnwalde (Panský) an der einstigen Nordböhmischen Industriebahn. Über eine gelb markierte Wanderroute ist der Gipfel des Berges in ca. 20 Minuten zu erreichen. Mögliche Ausgangspunkte sind auch die Orte Zeidler und Wolfsberg. Von dort führt ein rot markierter Wanderweg bis an den Fuß des Berges, über die o.g. gelb markierte Route kann der Gipfel erreicht werden. Der Berg ist auch eine Station des Köglerschen Naturlehrpfades (Köglerova naučná stezka), eines 23 km langen Naturlehrpfades durch die Umgebung von Schönlinde.

Wolfsbergspitze.png Karte vom Gebirgsverein aus dem Jahre 1901

Wolfsbergspitze.jpg

Wolfsbergspitze2.jpg Der Eduard-Michel-Weg

Wolfsberg litho.jpg

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